Die vergangene Woche war für den Kieler Knabenchor auf verschiedene Weisen sehr besonders. Zum einen konnte nach fünf Monaten endlich wieder gemeinsam als Chor gesungen werden. – Ein Moment, den Chorleiter, Knaben- und Männerstimmen lange herbeigesehnt haben. Des Weiteren war es für sechs Nachwuchs-Knaben nach zwei Jahren Ausbildung im Nachwuchschor nun soweit, dass sie in den Konzertchor aufsteigen durften, um mit den „großen“ gemeinsam zu singen.
Das alles wurde aber noch übertroffen von der Proben-Lokalität, die Chorleiter Jan-Hendrik Jensch und sein Team über die Sommerferien hinweg ausmachen konnten, denn dieser Probenort war kein geringerer, als die neue Ost-Tribüne im Stadion von Holstein Kiel. Zum ersten Probentag nach den Sommerferien trafen sich nun also alle Knaben, Männerstimmen und Nachwuchssänger am Holstein-Stadion, um mit den Stimmproben zu beginnen. Am Donnerstag folgte dann die Tutti-Probe und zum ersten Mal hallten die während des Corona-Lockdowns mithilfe von Übetapes gelernten und in Einzelstimmbildung einstudierten Stücke mit vollem Chorklang durch die Ränge des Fußball-Stadions.
Die Covid-19-Infektionsschutzmaßnahmen erforderten eine strenge Maskenpflicht bei Betreten des Geländes, das Abstandhalten auf den Wegen zum fest zugewiesenen Sitzplatz und eine Distanz unter den Sängern während der Probe von mindestens drei Metern. Das Resultat war natürlich nicht vergleichbar mit der Akustik eines Kirchenraumes, aber ein gewisses „Chor-Feeling“ kam definitiv auf. Bis zu den Herbstferien arbeitet der Chor nun auf diese Weise an seinem Programm für die zweite Jahreshälfte.
An dieser Stelle sei allen Beteiligten gedankt, die uns als Kieler Knabenchor die Chance gegeben haben, nach der langen Corona-Zwangspause wieder mit dem Proben beginnen zu können:
Allen voran bedanken wir uns bei den Betreibern des Holstein-Stadions für die großartige Hilfsbereitschaft und Möglichkeit auf der neuen Ost-Tribüne zu proben. Darüber hinaus gilt unser großer Dank der Wilms Sicherheit GmbH, die uns zu Sonder-Konditionen das Sicherheitspersonal stellt, ohne das wir das Stadion nicht nutzen dürften. Ebenso danken wir dem Amt für Sportförderung der Landeshauptstadt Kiel und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein für ihre Zustimmung und Unterstützung.
Zu guter Letzt, und in keinem Fall weniger wichtig, danken wir unserem Förderverein, der die Finanzierung der ganzen Maßnahme übernimmt.
Es zeigt sich an diesem Beispiel, wie großartig Unternehmen und Institutionen zusammenarbeiten können, die vor einer Corona-Krise nicht auf die Idee gekommen wären miteinander zu kooperieren. Kiel hält zusammen, geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt sich von seiner besten Seite!